DREHBÜCHER
Dunkle Seen
(ein Drehbuch auf Niederländisch – kreativ und frei ausgearbeitet mit teilweiser wörtlichen Adaption)
“Donkere meren” ist eine Charakterzeichnung einer gequälten Frau im Stil einer David Lynch Geschichte.
Der ehemalige Detektiv Filip Feenstra ist auf der Suche nach Angehörigen des verstorbenen Roland Fokker und stößt dabei auf zwei Frauen, die in seinem Leben eine Rolle spielten. Als sich herausstellt, dass eine dieser Frauen an einer Psychose leidet, entscheiden Feenstra und die andere Frau, gemeinsam das Erbe Fokkers zu stehlen. Doch als die beiden im rauen schottischen Hochland aufeinandertreffen, nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung, die die tiefgreifenden psychischen Folgen von Missbrauch und ungewollter Sexualität offenbart. Der Ausgang ist ebenso schockierend wie unvorhersehbar.
Wieder einmal in einem Drehbuch von Filip Firlefijn entfaltet sich die Handlung aus verschiedenen Perspektiven zu einer schockierenden Apotheose. In der Nachfolge von Lynch und Tarantino wird die Erzählweise zu einem Meisterwerk des psychologischen Realismus.
Die Beleidigung
(ein Drehbuch auf Niederländisch – kreativ und frei ausgearbeitet mit teilweiser wörtlichen Adaption)
„Belediging“ ist ein Drehbuch, das dem klassischen Text „Gras“ von Clem Schouwenaar eine neue und überraschende Wendung verleiht. Jean-Luc Godard sagte einmal, dass eine Waffe und eine Frau sofort Spannung in einer Geschichte erzeugen können. Die ursprüngliche Spannung der Geschichte, die einen makabren Unterton trägt, wird in dieser Adaption allerdings mit einem kreativen Input weiterentwickelt und verschärft, wobei die beklemmende Beziehungsspannung und die zugrunde liegende Thematik intensiver hervortreten.
Die Rahmengeschichte ist relativ einfach: Die weibliche Hauptfigur befindet sich in einer schwierigen, suchenden Phase ihres Lebens. Wenn sie in einem Heim anfangt zu arbeiten, trifft sie einen Bewohner, der behauptet, eine bekannte Schauspielerin berühmt gemacht zu haben. Wenn er von ihr verlangt ein altes Drehbuch vorzulesen, verwandelt sich die Art ihrer Begegnung zunehmend in Misstrauen. Und bei der Spannung in ihrer Beziehung und nach einen Unfall, sowie nach einem noch unschuldigen „Detektivspiel“ im Heim, bekommt sie zunehmend Angst.
Hier und Jetzt
(ein Drehbuch auf Niederländisch – kreative Weiterentwicklung einer sehr begrenzten Adaption)
„Hier en Nu“ bedeutet „Hier und Jetzt“ und ist der Titel des neuesten Drehbuchs von Filip Firlefijn, dessen Anfang teilweise und frei, aber respektvoll aus „De jihadkaravaan, reis naar de wortels van de haat“ von Montasser Alde'Emeh und Pieter Stockmans abgeleitet wurde. Der erster Akt is jedoch nur den Anfang einer Krise, die im zweiten und dritten Akt gelöst werden sollte. So bildet sich eine Story in dem Geschichte und Realität die Komplexität des Syrienkrieges zeigen. Es ist ein Versuch via dem Krieg die Komplexität des Nahen Osten Problematik mit Einblicken in mehreren Perspektiven und mit zeitgenössischen Empfindlichkeiten so gut als möglich auf einem Leinwand zu schildern.
Die Hauptfigur Akil orientiert sich an den biografischen Realitäten von „Monty“ (aus dem „Jihadkaravaan“) und wurde stark auf den neuen Konflikt ausgerichtet, um einen umfassenden, emotional aufgeladenen und greifbaren Blick auf die jüngere Geschichte des Nahen Ostens zu schaffen. In Bezug auf den Handlungsstrang bedeutet dies, dass die neue Geschichte zusätzlich zur frühen Geschichte von Akils Wurzeln in Palästina und seiner schwierigen Erziehung in Belgien mit dem Versuch, sein Zuhause zu verlassen, um in den Iran zu gehen und für die Hisbollah zu trainieren, via ein erfundene Bruder den Kurs ändert, um neue Themen darzustellen. Akils jüngerer Bruder Marid, der in Belgien geboren wurde und in seiner eigenen Familie zum Außenseiter geworden ist, geht tatsächlich ins Ausland, um zu kämpfen, sondern nicht für die Hisbollah, aber gegen Assad. Um eine sehr berührende, relevante und zeitgenössische Geschichte zu schaffen, hat eine Journalistin, Fayrouz, sich sogar als weitere Hauptfigur hinzugefügt, inkl. Romanze zwischen ihr und Akil. Diese Figur erwachte beim Schriftsteller nach der Lektüre von Janine di Giovannis Buch „The Morning They Came for Us: Dispatches from Syria“ und wird im letzten Akt sogar zur neuen Hauptfigur. Unwahrscheinliche und moderne Elementen wurden also auf vernünftige Weise zusammengefügt. Weitere Sachbücher wurden von Firlefijn herangezogen, um den realistischen Eindruck der Geschichte gründlicher zu untermauern, auch wenn es sich letztlich um mehr als nur ein realistisches Zeitdokument handelt.
Rückseite: „Hier en Nu“ ist ein Drehbuch des flämischen Schriftstellers Filip Firlefijn. Nach „Boon St“, das sowohl als Theaterstück als auch als Drehbuch gedacht war, folgt nun dieser dreiteilige Kraftakt, der konsequent und gezielt für die Leinwand geschrieben wurde. Akil, ein Sohn palästinensischer Flüchtlinge, wächst in Antwerpen auf und möchte seinen jüngeren Bruder Marid zurückholen, der nach Syrien ausgereist ist. Hilfe bekommt er von der Journalistin Fayrouz, in die er sich schnell verliebt. Auch hier sind Struktur und Design außergewöhnlich. Zwischen erhellendem Realismus, Literaturphilosophie und Märchenwelt findet sich der Leser in einem zutiefst dramatischen Handlungsstrang auf einer filigranen Spur der Hoffnung wieder.
Boon Strasse
(ein Drehbuch auf Englisch – freie und kreative Adaption)
„Boon St“ ist Filip Firlefijns erstes offizielles (Dreh-)Stück, basiert auf und inspiriert von dem umstrittenen und experimentellen Roman „Menuett“ (1955) des ehemaligen Nobelpreiskandidaten Louis Paul Boon. Die daraus resultierende Geschichte ist also selbstverständlich auch provokativ und ihr Aufbau ungewöhnlich.
Ein junges Ehepaar aus Boston durchlebt eine schwere Zeit. Während Aiden nach der Bombardierung der Stadt Dresden am Ende des Zweiten Weltkriegs mit psychischen Traumata zu kämpfen beginnt, startet seine Frau May ein kleines Unterfangen, um sie vor dem “blauen” Untergang zu retten. Als ein junges jüdisches Dienstmädchen zum Ehepaar geschickt wird, um ihnen zu helfen, wird die schwierige Situation leider nur schlimmer.
Jeder Charakter der Hauptgeschichte hat eine Handlung, die die Ereignisse aus seiner Perspektive erzählt. So gipfeln drei parallele Perspektiven in einer vollständigen Offenlegung des dramatischen Finales, was der Geschichte ein sehr rohes und realistisches Gefühl verleiht. Nicht nur seine Kunst ist von der Zeit, in der Filip aufwuchs, mit experimentellen Filmen wie „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“, inspiriert, sondern auch seine Drehbücher.
Zu dieser komplexen Struktur hat er sogar noch einen Prolog mit einer vierten Figur hinzugefügt, die die ganze Geschichte fast scheint geschrieben zu haben, auch wenn er sie nicht vollständig kannte. Bei diesem Widerspruch handelt es sich um ein wichtiger Paradoxon (das im Original etwas weniger offenkundig präsent ist), der sich via einem vernünftig an die Oberfläche tretenden authentischen Bekenntnis mit zum realistischen Krafttour beiträgt. Die meta-realistische Anstrengung macht den Realismus letztendlich tiefer, wahrer und stärker statt schwächer.
Um die Geschichte und die adaptive Methode vollständig verstehen zu können, wurde in einer zweiten Ausgabe ein Essay des Autors beigefügt.
POESIE
Brandgefahr
(eine Sammlung niederländischer Gedichte mit einem englischen Intermezzo)
„Brandgevaar“ ist Filips poetisches Debüt. Es handelt sich um eine Sammlung von ca. 200 Gedichten, in denen die Liebe mit ihren schönen Worten, die Poesie und sogar das Leben selbst vergänglich erscheinen – wie das brennbare Papier, auf dem wir darüber schreiben. Gedichte wie „Flämisch“ und „Die Flasche“ erläutern explizit den Hintergrund einer männlichen Figur, die dieses Bündel offenbar in den 1970er Jahren geschrieben scheint zu haben. Sein Hintergrund wird ironischerweise gegen das Ende, im pessimistischen zweiten Teil, zentraler, aber das entspricht voll und ganz dem Konzept des Bündels, da es eigentlich um unbeschwerte, allgemein menschliche Liebesgefühle geht, die in einer persönlicheren Kontext von Komplexitäten geprägt wird und zugrunde geht. Trauer und Verlustgefühle müssen dabei glaubhaft verarbeiten werden. Es ist aber auch wieder nicht ganz notwendig, alle Elemente dieser persönlichen Geschichte zu verstehen, um die realistische Tiefe einer Beziehung und das Leiden einer der beiden Partner zu spüren, obschon diese Elemente noch mehr Interpretationsspielraum bieten für Leser, die gerne etwas tiefer graben.
KURZGESCHICHTE
Mein verrückter Freund
(humorvolle Skizze auf Deutsch)
Die Rückkehr der Dinge
(eine Kurzgeschichte auf Niederländisch)
Mit „De Terugkeer der Dingen“ belegte Filip 2002 den zweiten Platz im Kurzgeschichtenwettbewerb („Literaire Prijs 2002“) seiner Fakultät an der Universität Löwen, Belgien. Die Jury nominierte ihn außerdem in der Kategorie „Poesie“ für sein Gedicht „Contract“.
Erster Erfolg, 2002.